Wie kam es dazu, dass du Leistungssport und eine Ausbildung gleichzeitig machst? Was treibt dich an?
Ich möchte immer einen Plan B neben dem Fussball haben. Mein Fokus liegt zwar auf dem Fussball, aber mir ist bewusst, dass es im Fussball auch sehr schnell in die andere Richtung gehen kann. Aus diesem Grund möchte ich noch etwas in der Hand haben, damit ich mir beruflich keine Sorgen machen muss. Es ist auch vom FC Basel vorgegeben, das man eine Ausbildung oder eine Schule abschliessen muss.
Was gefällt dir in der Ausbildung am besten?
Am besten gefällt mir, dass ich am Empfang arbeiten darf. Dort kann ich meine Stärken richtig zum Vorschein bringen und die Tätigkeiten bereiten mir ausserdem viel Freude.
Welche Schwierigkeiten hast du im Alltag, wenn du beides unter einen Hut bringen musst?
Wenn ich mir die wichtigen Dinge nicht aufschreibe, vergesse ich sie meistens. Der Fokuswechsel ist auch ein schwieriges Thema. Wenn ich bei der Arbeit bin, muss ich mit dem Kopf 100% präsent sein, sonst passieren Fehler oder ich vergesse etwas. Beim Fussball ist es genau das Gleiche.
Wie sieht ein normaler Tag bei dir aus? Wie teilst du deine Zeit zwischen Sport und Ausbildung ein?
Das ist tagesabhängig. Grundsätzlich habe ich täglich einmal Training. Am Dienstag findet das Training jedoch zwei Mal statt. So beginnt mein Tag am Dienstag um 7:45 Uhr im UZB und um 9:15 Uhr geht es dann zum ersten Training. Vor dem Training esse ich etwas Kleines und von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr bin ich am Trainieren. Im Anschluss gibt es auf dem Campus des FC Basel Mittagessen und um 13:30 Uhr bin ich zurück im UZB bis 15:15 Uhr. Dann geht es wieder zum Campus, denn das zweite Training des Tages steht an. Meistens esse ich vorgängig etwas und bereite mich vor, damit ich um 16:15 Uhr auf dem Platz bin. Das Training startet um 16:30 Uhr und dauert ungefähr zwei Stunden. Nach dem Training mache ich jeden Tag noch meine Übungen für mich, zum Beispiel Oberkörperkraft. Wenn ich damit fertig bin, ist es Zeit zu duschen und nach Hause zu gehen. Zuhause esse ich vor dem Schlafen zu Abend und verbringe etwas Zeit mit meiner Familie. Ich habe nicht viel Freizeit, aber das nehme ich für meinen Traum in Kauf.
Wie unterstützt dich das UZB dabei?
Ich bekomme immer Zeit für meine Fortbildungen, was ich sehr schätze. Sie versuchen auch immer, mir meinen Urlaub zu ermöglichen. Ein wichtiger Punkt für mich ist auch, dass ich mit meinen Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen offen sprechen kann. Ich fühle mich von ihnen verstanden, das schätze ich sehr.
Was machst du, um Stress abzubauen und nicht den Überblick zu verlieren?
Ich habe mit einem Outlook-Kalender angefangen, so dass ich den Überblick nicht verliere. Um Stress abzubauen verbringe ich gern Zeit mit meiner Familie oder spiele Fussball.
Hast du ein Vorbild oder jemanden, der dir gezeigt hat, wie man Sport und Ausbildung gut kombinieren kann?
Mein Vorbild ist mein Vater. Ich finde, er hat sein Leben gut im Griff. Er ist für unsere Familie da und wir verbringen viel Zeit miteinander. Zudem gibt es nichts, dass er nicht machen würde für uns.
Was würdest du anderen raten, die genauso wie du Sport machen und eine Ausbildung beginnen?
Ich würde ihnen raten, alles, was auf sie zukommt, aufzuschreiben und nicht aufzugeben, nur weil es mal etwas schwieriger wird. Ich glaube an mich und bin überzeugt, dass ich diese Ausbildung schaffe und auch ein Profi-Fussballer werde.
Gab es Momente, in denen du dir unsicher warst, ob du beides schaffen kannst? Was hat dir geholfen, weiterzumachen?
Ich hatte oft Momente, in denen ich aufgeben wollte. Ich habe einen Mentaltrainer und mit ihm habe ich immer wieder intensive Gespräche geführt. Ich habe mir vor Augen geführt, warum ich mich für diesen Weg entschieden habe und mit meinen Angehörigen darüber gesprochen. Das hat mir sehr geholfen.
Wenn du zurückblickst, würdest du es anderen empfehlen, Sport und Ausbildung zu verbinden? Warum?
Ich würde es jedem empfehlen, der Leistungssport betreibt. Man wird mit anderen Augen gesehen und bekommt auch immer Verständnis. Zum Beispiel Verständnis dafür, wenn man mal nicht so fit ist oder wenn man mit der Mannschaft oder mit der Nationalmannschaft ein Camp hat.