Nuggistudie

Studie am UZB: durch «Nuggi»/Schnuller verursachte Zahnfehlstellungen und deren Behandlung

Der «Nuggi»/Schnuller kann im ersten Lebensjahr wichtige medizinische Aufgaben übernehmen: Erhöhung der Trinkmenge bei Frühgeborenen und untergewichtigen Säuglingen, Verminderung des Risikos «plötzlicher Kindstod» und die Beruhigung des Säuglings oder Kleinkinds. Mit zunehmendem Alter des Kindes steigen jedoch auch dessen negative Auswirkungen. Je nach Form, Art und Häufigkeit der Benutzung kann die Zunge nach unten oder sogar hinten gepresst werden. Die Zungenlage und die Druckübertragung des Schnullers können zu Verformungen von Kiefern und zu Zahnbewegungen führen. Nicht bei allen Kindern, die sich vom Schnuller verabschieden, findet eine Selbstkorrektur statt.

Hier setzt die Basler «Nuggistudie» an. Das Universitäre Zentrum für Zahnmedizin (UZB) sucht Studienteilnehmende, insgesamt 200 Kinder mit Zahnfehlstellungen, verursacht durch einen Schnuller und/oder eine Schoppenflasche, die mindestens 2 und höchstens 5 Jahre alt sind.

Bei einer ersten, kostenlosen Untersuchung wird eine Fehlstellung durch den bisherigen Gebrauch von Schnuller und/oder Schoppenflasche durch Zahnärzte ermittelt und die Details der Studie erläutert. Mit modernen Intraoralkameras werden die Zähne fotografiert. Auf dem Computerbildschirm werden anschliessend die aufgenommenen Zähne und Kiefer sichtbar. Durch den Vergleich der mehrfach angefertigten Aufnahmen, werden präzise Messungen durchgeführt. Zusätzlich werden auch Trink- und Schluckvorgänge gefilmt und dokumentiert. Die Kinder der Studienteilnehmenden werden dabei in zwei Gruppen eingeteilt. Die Hälfte der Kinder erhält die Standardempfehlungen zum Abgewöhnen. Die Studiengruppe erhält eine ausreichende Anzahl an neuartigen Studienschnullern. Ziel der Studie ist es, die Wirkung der jeweiligen Vorgehensweise zu ermitteln, um daraus gegebenenfalls neue Empfehlungen abzuleiten.

Sämtliche Daten werden anonymisiert. Der Datenschutz ist jederzeit gewährleistet.

Interessierte können sich per Email unter nuggi@uzb.ch oder Telefon unter 079 311 64 76 am UZB für die Studie anmelden. Mitarbeitende des UZB nehmen dann Kontakt mit Ihnen auf. Herzlichen Dank.

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Häufige Fragen und Antworten

 

Wir haben bei einer Voruntersuchung festgestellt, dass ein neuartiger Schnuller korrigierende Wirkung bei drei Kindern hatte. Es stellt sich nun die Frage, ob sich dieser Effekt auch in einer grösseren Gruppe von Kindern wiederholt und die neuartigen Schnuller gezielt in der Behandlung eingesetzt werden können. Bevor wir eine Behandlungsempfehlung abgeben, möchten wir deren Akzeptanz und Wirkung bei einer grösseren Zahl von Kindern überprüfen. Auch die Wirkungen der Standardempfehlungen sind wichtig, um die richtigen Schlüsse aus den Beobachtungen zu ziehen.

Kinder im Alter ab 2 bis einschliesslich 5 Jahren, die einen Kreuzbiss oder offenen Biss durch einen Schnuller und/oder eine Schoppenflasche erworben haben. Wenn der Schnuller abgewöhnt wurde, darf die Abgewöhnung maximal 6 Monate zurückliegen.

Leider nicht.

Die Studiendauer für das Kind beträgt 12 Monate. Geplant sind fünf Visiten: eine erste Untersuchung, dann weitere nach 3, 6, 9 und 12 Monaten.

Die zahnärztlichen Befundaufnahmen im Rahmen der Studie sind kostenlos. Auch die Schnuller werden kostenlos ausgehändigt, falls sich Ihr Kind in der entsprechenden Gruppe befindet. Bei Einschluss in die Studie erhalten Sie als Aufwandsentschädigung bei der zweiten Sitzung zusätzlich einmalig einen Pro Innerstadt Gutschein im Wert von 20 Franken.

Die gesammelten Daten werden verschlüsselt. Verschlüsselung bedeutet, dass alle Angaben, welche den Patienten bezeichnen und zur Identifizierung dienen könnten (z.B. Name, Geburtsdatum usw.), durch einen Code (Schlüssel) ersetzt werden. Ohne Kenntnis des Codes, lassen sich keine Rückschlüsse mehr auf einzelne Personen ziehen. Innerhalb des UZB können die Daten durch berechtigte und klar bezeichnete Personen eingesehen werden.

Der zahnmedizinische Befund wird durch das Zahnarztteam Dr. med. dent. Andreas Egger und Dr. med. dent. Cornelia Filippi erstellt. Die weitere Betreuung übernimmt Amanda Cseh. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Professorin Dr. med. dent. Carlalberta Verna.

Jeder Teilnehmende hat das Recht an der Studie teilzunehmen oder dies abzulehnen, nach freiem Willen und zu jedem Zeitpunkt der Studie. Dies gilt für die gesamte Studiendauer. Medizinische Behandlungen erfolgen auch ohne Teilnahme an der Studie weiter wie zuvor. Im Rahmen der Studie besteht die Pflicht, Fragen wahrheitsgemäss zu beantworten.

Auf Wunsch senden wir den Teilnehmenden der Studie diese nach Abschluss gerne zu. Die einzelnen Studienteilnehmenden sind darin jedoch nicht mehr zu erkennen.

Nein. Es fallen im Rahmen der Studie keine Kosten für die Patienten und/oder Krankenkassen an.

Im Internet findet sich ein Artikel «Frühkindliche Therapie mittels Schnuller?» unter folgendem Link:
Frühkindliche Therapie mittels Schnuller?

Die zuständige Ethikkommission hat die Studie geprüft und bewilligt. Sie wird gesetzeskonform durchgeführt und entspricht allen international anerkannten Richtlinien.